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Dem Hausbau oder auch -kauf geht meist eine lange Planung voraus. Wer baut und kein bereits bestehendes Haus kauft, hat im Vorfeld meist sehr viel Arbeit. Der Vorteil ist jedoch, dass man es nach den eigenen Vorstellungen gestalten kann. Der Hausbau zieht sich meist über mehrere Monate hinweg, je nachdem, wie groß und aufwändig der Bau ist. In dieser Zeit ist das Haus meist noch nicht bezugsfertig. Für diese Zeit heißt es dann leider: Doppelbelastung durch Mieten und Bauen. Doch auch der Kauf einer bestehenden Immobilie sieht oft eine Vorbereitungszeit vor, speziell hinsichtlich Modernisierungen. Eine Doppelbelastung durch zeitgleiche Miete und Baufinanzierung lässt sich daher nicht immer vermeiden. Dies können mehrere Wochen, aber auch Monate sein, in denen der Bauherr sowohl für die Miete als auch für den Immobilienkredit aufkommen muss. Doch gibt es die Möglichkeit, eine Baufinanzierung ohne Doppelbelastung durchzuführen?
Diese Faktoren haben Einfluss auf die Doppelbelastung beim Hauskauf

Wann zahlt man die Baufinanzierung zurück?
Viele Darlehensnehmer sind unsicher, ab wann das Darlehen zurückgezahlt werden muss. Ist nichts anderes vereinbart, beginnt die Tilgungsphase bereits mit der Auszahlung. Jedoch gibt es verschiedene Finanzierungsmodelle, die mehr Flexibilität bieten.
Der Hausbau beginnt zunächst mit dem Grundstückkauf. Hier wird also schon Geld benötigt, was für die meisten bedeutet, dass man sich eine Baufinanzierung suchen muss. Bei der klassischen Baufinanzierung ist die Auszahlung des Darlehens gleichbedeutend mit dem Zahlen der Darlehensraten. Wer seinen Hausbau so finanziert, muss also zu Anfang die Miete mit einkalkulieren – Mieten und Kaufen gehen Hand in Hand.
Ist ein passendes Grundstück sowie ein Partner für die Finanzierung gefunden, Modalitäten wie Tilgungshöhe, Zinsbindung und Hypothekenzinsen geklärt, geht die Arbeit beim Hausbau erst richtig los. Selbst die schnellste Baufirma wird eine gewisse Zeit benötigen, um ein bezugsfähiges Haus bereitzustellen. Von der Baugenehmigung bis zum ersten Spatenstich, vom Innenausbau zum Dachdecken – all diese Vorgänge brauchen ihre Zeit. Mehrere Monate können vergehen, bis man die alte Bleibe verlässt und endlich ins neue Haus ziehen kann. Kommen noch Probleme beim Bau, mit der Baufirma oder durch die Finanzierung hinzu, kann sich der Hausbau noch länger hinziehen. Beim Hausbau eine Doppelbelastung zu vermeiden ist daher nur bedingt möglich, wenn man weiterhin im alten Zuhause verweilen muss. Bei Mietern kommt noch erschwerend hinzu, dass ein zeitlicher Puffer einkalkuliert werden muss, da man sonst Gefahr läuft, zu früh aus der Wohnung oder dem Haus ausziehen zu müssen. Das hieße dann: Hotel oder zwischenzeitliche Unterkunft bei Freunden oder Verwandten, nebst Lagerung der Möbel. Allerdings kann eine zu späte Kündigung der Wohnung eine zusätzliche finanzielle Doppelbelastung bedeuten. Den richtigen Zeitpunkt zu finden ist also schwierig.
Baufinanzierung ohne Doppelbelastung – geht das?
5 Tipps, um die Doppelbelastung zu reduzieren | |
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Niedrigzinsphasen nutzen | Günstige Bauzinsen in Niedrigzinsphasen nutzen und so die Doppelbelastung reduzieren |
Darlehenssumme richtig kalkulieren | Darlehenssumme nicht zu hoch ansetzen und so die monatliche Belastung im vornherein verringern | Bauziele vertraglich vereinbaren | Konkrete Bauziele mit der Baufirma vertraglich vereinbaren, um längeren Verzögerungen vorzubeugen |
Zinsfreie Bereitstellungszeit festlegen | Für einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise 6 Monate, keine Zinsen zahlen und trotzdem das Darlehen erhalten |
Flexible Finanzierungsmodelle wählen | Aussetzung der Raten vereinbaren oder andere Darlehensform, z. B. endfälliges Darlehen, abschließen |
Die Doppelbelastung durch Miete und Baufinanzierung macht so gut wie jedem Bauherren zu schaffen. Wird das Darlehen abgeschlossen und ausgezahlt, geht es meist sofort mit der Tilgung los und jeden Monat fallen Kosten an. Lässt man sich das Baudarlehen nicht sofort auszahlen, sondern bevorzugt im Rahmen eines Forward-Darlehens eine spätere Auszahlung, fallen üblicherweise Bereitstellungszinsen an.
Darlehen ohne Bereitstellungszinsen
Um beim Hauskauf eine Doppelbelastung zu vermeiden, kann alternativ ein Darlehen mit einer zinsfreien Bereitstellungszeit genutzt werden. Dabei zahlt der Darlehensnehmer beispielsweise die ersten 6 Monate keine Zinsen, erhält das Darlehen jedoch schon ausgezahlt. Es ist auch möglich, sich nur einen Teil des Immobilienkredits auszahlen zu lassen, so dass nicht auf die volle Summe ein Zins gezahlt werden muss. Dadurch kann die Doppelbelastung beim Hausbau zumindest verringert werden.
Flexible Finanzierungsmodelle wählen
Abgesehen von einer bereitstellungsfreien Zeit besteht außerdem die Möglichkeit, eine hohe Flexibilität in der Zinsbindungsphase einzuplanen. Beispielsweise kann vereinbart werden, eine Aussetzung der Raten zu ermöglichen. So kann auch mitten in der Finanzierungsphase eine Pause eingelegt werden und man hat mehr Geld für Miete oder andere Kosten, die beim Bau anfallen können. Hat sich der Kreditnehmer außerdem das Sondertilgungsrecht vertraglich gesichert, kann er mit der Leistung einer größeren Sondertilgung die Restschuld oder auch die monatliche Rate verringern. Viele Banken bieten maßgeschneiderte Darlehen an, bei denen beispielsweise die Tilgung erst am Laufzeitende gezahlt werden muss – man spricht hier von einem endfälligen Darlehen. Sondervereinbarungen können in einer persönlichen Beratung vor Ort oder am Telefon besprochen werden. Was möglich ist, hängt von der finanziellen Situation des Darlehensnehmers ab und welche Optionen die Bank bietet.
Richtig kalkulieren
Es mag banal klingen, aber um eine Hausbau-Doppelbelastung zu vermeiden, kann auch eine gute Kalkulation Abhilfe schaffen. Wer vorab eine Höchstgrenze für die anfallenden Kosten festsetzt und dementsprechend die Darlehenssumme nicht zu hoch ansetzt, kann die finanzielle Belastung im Rahmen halten. Oftmals setzen Banken die Darlehenssumme zu hoch an, was die monatliche Rate erhöht und somit auch eine Doppelbelastung von Hausbau und Miete noch verschärft.
Auch Eigenleistungen beim Hausbau ermöglichen es, die Darlehenssumme zu reduzieren (da weniger für Handwerkerleistungen gezahlt werden muss) und dadurch auch die monatliche Zinslast zu verringern. Die sogenannte Muskelhypothek ist jedoch nicht für alle Arbeiten und nicht für jeden Darlehensnehmer eine geeignete Lösung.
Feste Zeiten im Vertrag vereinbaren
Auch wenn man noch so gut kalkuliert und plant – oft hat man keinen Einfluss darauf, dass sich der Einzug verzögert. Die Doppelbelastung, die der Hauskauf verursacht, wird in vielen Fällen von den beteiligten Baufirmen verursacht. Um längere Verzögerungen auszuschließen, kann vorab vertraglich festgehalten werden, bis zu welchem Zeitpunkt welche Arbeit fertiggestellt sein muss. Wird die Frist nicht eingehalten, muss eine Vertragsstrafe gezahlt werden. Dadurch stellt man nicht nur sicher, dass das Bauunternehmen die Frist einhält, im Ernstfall könnte man auch weiterhin die Doppelbelastung für den Hausbau und die Miete bezahlen.
Mit günstigen Bauzinsen Doppelbelastung verringern
Viele der genannten Maßnahmen sind gute Wege, um die Doppelbelastung für Miete und Baufinanzierung zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Doch nicht immer ist es möglich, alles exakt zu planen. Beim Hausbau kann viel Unvorhergesehenes geschehen, das Zeit und Kosten in die Höhe treibt. Umso wichtiger ist es daher, die passende Baufinanzierung zu finden. Nicht nur, um Modalitäten wie eine zinsfreie Zeit oder eine Zahlpause zu vereinbaren, sondern auch, um die Kosten generell niedrig zu halten. Denn ist der Ausgangszins bereits auf einem niedrigen Niveau, kann die monatliche Belastung für die Baufinanzierung so gering wie möglich gehalten werden. Es ist unabdingbar, sich ein persönliches Angebot einzuholen, bestenfalls bei mehreren Anbietern. Einen ersten Vorgeschmack auf Angebote und das derzeitige Zinsniveau gibt es im Bauzinsenvergleich.