Das Doppelhaus erfreut sich bereits seit Jahren großer Beliebtheit. Denn es verspricht einige Vorteile: Im Vergleich zum klassischen Einfamilienhaus ist es weitaus kostengünstiger und bietet – wenn es mit Verwandten geteilt wird – familiäre Nähe, ohne Eigenständigkeit und Freiraum aufzugeben. Denn jede Haushälfte hat einen separaten Hauseingang und je nach Bauweise einen eigenen Garten. Wenn auch Sie profitieren möchten und sich aufs Abenteuer Eigenheim einlassen möchten, ist der erste Schritt Recherche und Information. Denn beim Bau einer Doppelhaushälfte gibt es einiges zu beachten.
So sparen Sie Doppelhaus-Kosten: Bau gemeinsam finanzieren
Der Hauptgrund für ein Doppelhaus sind die Kosten. Sie fallen deutlich geringer aus als bei einem alleinstehenden Heim. In folgenden Bereichen können Sie Ihren Geldbeutel schonen, wenn Sie eine Doppelhaushälfte bauen:
Wer ein Doppelhaus bauen möchte, kann schon beim Grundstückskauf Kosten einsparen: Gerade in Stadtnähe sind die Preise für Grundstücke häufig sehr hoch. Durch den gemeinsamen Kauf eines Grundstücks der zwei Doppelhaus-Bauherren wird die gesamte Baufläche meist besser ausgenutzt als es bei einem Einfamilienhaus der Fall wäre. Ob Sie sich dann für einen getrennten oder gemeinsamen Garten entscheiden, liegt bei Ihnen und Ihren Nachbarn.
Wenn Sie sich für eine Doppelhaushälfte entscheiden, müssen Sie sich auf einige Absprachen mit Ihren zukünftigen Nachbarn einstellen. Denn in der Regel wird ein Grundriss für das gesamte Haus erstellt, sodass eine Doppelhaushälfte die Spiegelung der anderen an der Mittelwand darstellt. Das schränkt Ihre Individualität natürlich etwas ein, hat jedoch einen großen Vorteil: Sie können sich die Planungskosten teilen. Außerdem haben Sie meist die Möglichkeit, nicht-tragende Wände wegzulassen oder zu versetzen.
Grundsätzlich läuft der Doppelhausbau nicht anders ab als der zweier Einzelhäuser – mit einem großen Unterschied: Die beiden Häuser sind durch eine gemeinsame Mittelwand und ein gemeinsames Dach verbunden. Diese elementaren Bauteile werden von beiden Wohnparteien gleichwertig finanziert, was Ihrem Budget in jedem Fall zugute kommt. Je nach Wunsch ist es ebenso möglich, Anschlüsse oder die Heizanlage und deren Anschaffungs- und Instandhaltungskosten zu teilen, was Ihnen zusätzlich hohe Kosten spart. Falls Sie sich hier mehr Unabhängigkeit wünschen, spricht nichts dagegen, dass jede Doppelhaushälfte über eine eigenen Heizanlage verfügt.
Da Doppelhaushälften eine gemeinsame Mittelwand haben, entfällt für jede Wohnpartei eine mögliche Fensterfront. Doch sie bringt auch einen Vorteil: Durch die Wärmedämmung an dieser Stelle und die geringeren Außenwandanteile werden die Heiz- und Energiekosten gesenkt.
Problemlos Doppelhäuser bauen: Zukünftige Nachbarn gut kennen
Wer von den Vorteilen eines Doppelhauses profitieren, möchte oft schnell loslegen und eine Doppelhaushälfte bauen: Kosten und Planungsaufwand werden für beide Parteien gesenkt – ein großes Plus. Doch Sie sollten auch bedenken, dass auf Sie und Ihr Nachbarn viele Gespräche, Abstimmungsrunden und Kompromisse zukommen.
Sie sollten schon bevor Sie die Doppelhaus-Finanzierung überhaupt angehen, ausloten, ob Sie mit Ihren zukünftigen Nachbaren – ganz gleich, ob Familie, Freunde oder Fremde – auch auf Dauer zurecht kommen. Es ist in jedem Fall sinnvoll, Ihre zukünftigen Nachbarn gut zu kennen bzw. kennenzulernen, um möglichen Konflikten vorzubeugen. Es kommt Ihnen zugute, wenn die Bewohner der anderen Doppelhaushälfte ähnliche Vorstellungen hinsichtlich Geselligkeit und Lautstärke haben – schließlich möchte niemand ständigen Ärger im neugebauten Eigenheim.
Doppelhaus bauen: Vor- und Nachteile im Überblick
Das Leben im Doppelhaus hält einige Unterschiede zum Einfamilienhaus parat. Bevor Sie sich für eine Doppelhaushälfte – Bau oder Kauf ist ganz egal – entscheiden, sollten Sie die Vor- und Nachteile dieses Haustyps kennen:
Doppelhaus selber bauen: Eigene Fähigkeiten realistisch bewerten
Ob Sie Ihr Doppelhaus selber bauen oder bauen lassen, bleibt völlig Ihnen und Ihren Handwerkerfähigkeiten überlassen. Überschätzen Sie sich jedoch nicht: Eigenleistung beim Hausbau erfordert nicht nur sehr viel Zeit, sondern oft auch mehr können als zunächst gedacht. Im schlimmsten Fall verlieren Sie nicht nur wertvolle Zeit, sondern müssen zusätzlich Ihre eigenen Baufehler teuer und aufwändig ausbügeln. Deshalb ist es ratsam, gerade Arbeiten wie Sanitär- und Elektroinstallationen einem Profi zu überlassen. Maler- und Tapezierarbeiten eignen sich dagegen gut, um selbst Hand ans die Doppelhaushälfte anzulegen.
Fertighaus-Kosten: Doppelhaushälfte oft günstiger als Neubau
Wer sich mit einem kompletten Neubau grundsätzlich unwohl fühlt, kann auf ein Fertig-Doppelhaus ausweichen. Die Preise dieser Fertig-Doppelhäuser unterscheiden sich je nach Größe und Bauart. Sie werden stell-fertig geliefert und können im Vergleich zur Neubau-Variante relativ schnell bezogen werden. Der Nachteil ist, dass Sie bei Fertig-Modellen an Individualität einbüßen, da Sie lediglich aus einer bestimmten Anzahl unterschiedlicher Modelle auswählen können.
Einfamilienhaus vs. Doppelhaus: Finanzierung immer genau planen
Der Bau eines Eigenheims ist teuer. Deshalb ist in den meisten Fällen eine Hausfinanzierung nötig. Ob es sich dabei um ein Einzel- oder Doppelhaus handelt, spielt keine große Rolle. Für eine stressfreie und entspannte Finanzierung sollten Sie sich in beiden Fällen schon vor dem Abschluss des Kredits Gedanken darüber machen, wie viel Geld das Bauprojekt in Anspruch nehmen wird und wie viel Sie sich leisten können.
Interessant zu wissen: Wenn Sie ein Doppelhaus bauen, ist es nicht erforderlich, dass beide Parteien ihre Baufinanzierung bei der gleichen Bank abschließen. Teilweise fordern Kreditinstitute jedoch eine Kopie der sogenannten Teilungserklärung. Diese wird üblicherweise beim Grundbuchamt hinterlegt. In dieser Teilungserklärung wird schriftlich festgehalten, welche Teile des Hauses ohne Zustimmung der Bewohner der anderen Doppelhaushälfte verändert werden dürfen. Zusätzlich werden Gegenstände und Bauteile aufgelistet, die gemeinsam genutzt werden sollen. Welche Konditionen hier ausgehandelt werden, hängt ganz von den persönlichen Interessen der Bauherren ab.
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