Der Herbst wird oft von Unwettern begleitet. Regen und Sturm machen Bauherren, Bauunternehmern und Architekten Arbeit und Leben schwer – vor allem, wenn das Haus noch nicht fertiggebaut ist.
Da man ein Haus, genau wie Rom, nicht an einem Tag bauen kann, wird der Hausbau in der Regel vom Jahreszeitenwechsel begleitet. Auch gegen Ende des Jahres nutzen viele Deutsche die aktuell niedrigen Bauzinsen, um Wohneigentum zu finanzieren und oft selbst zu bauen. Das kann in den kalten und nassen Monaten zu einer kniffligen Angelegenheit werden. Diese Tipps können Ihnen helfen, Ihren Hausbau auch in dieser Zeit möglichst reibungslos zu bewerkstelligen.
Schützen Sie die Baustelle vor unbefugtem Betreten
Das ist zwar ein grundsätzlicher Hinweis, aber deshalb nicht weniger wichtig. Da der Bauherr für die Sicherung des Grundstücks bzw. seiner Baustelle zuständig ist, haftet er auch, wenn sich Personen auf diesem Gelände verletzen. Das gilt im Zweifelsfall sogar dann, wenn ein „Betreten verboten. Eltern haften für ihre Kinder“-Schild angebracht wurde.
Die sogenannte Verkehrssicherungspflicht kann zwar vom Bauleiter auf einen Dritten, z.B. den Bauleiter, übertragen werden – das entbindet den Bauherren aber nicht von der Pflicht, die Baustelle zu überwachen und zu beaufsichtigen. Das gilt vor allem für Herbst und Winter, wenn Windböen, Stürme, Schnee, Eis, Regen und Hagel an der Tagesordnung sind.
Ein ausreichend hoher Bauzaun kann beispielsweise Ihr Grundstück vor fremdem Eindringen und Sie als Bauherren vor Schadensersatzforderungen schützen. Er muss allerdings ausreichend gut gegen äußere Einflüsse gesichert sein.
Nehmen Sie schlechtes Wetter in den Vertrag auf
Bis der Bauherr das Haus abnimmt, ist die Baufirma verpflichtet, Gebäude und Baumaterialien vor Winterschäden zu schützen. Wie genau dieser Schutz aussieht, hängt aber vom Einzelfall ab und davon, was die Baufirma leisten kann. Hier ist es fraglich, wie weit der Bauunternehmer haftet und was genau zumutbar ist.
Baurechtsanwälte raten deshalb, um Streit vorzubeugen, vertraglich zu vereinbaren, mit welchem Aufwand die Baustelle gesichert wird, wenn die Bauarbeiten über den Winter laufen.
Kalkulieren Sie witterungsbedingte Ausfalltage ein
Es kann durchaus passieren, dass an der Baustelle wetterbedingt einen oder mehrere Tage lang nicht gearbeitet werden kann. Unter Umständen kann das zu Schwierigkeiten – insbesondere erhöhten Kosten – führen. Die ARGE Baurecht rät dazu, schon im Voraus klare Absprachen zu treffen, die auch vertraglich geregelt sind.
Unter anderem muss dann auch geklärt werden, wie viele witterungsbedingte Ausfalltage einkalkuliert werden, wer das Risiko bei darüber hinausgehenden Ausfalltagen trägt und wie diese finanziell ausgeglichen werden können.
Wenn diese Vereinbarungen früh genug feststehen, kann der Bau umso reibungsloser ablaufen – trotz Schnee und Eis. Entsprechende Verträge sollten bereits im Frühjahr geschlossen werden.
Bauen Sie Notdächer zum Schutz vor Unwetter
Im Herbst sind Gewitter und Regenstürme keine Seltenheit. Unwetter können womöglich offene Dächer empfindlich schädigen. Damit sind Schaden und Streit vorprogrammiert.
Mit Notdächern können Sie die Arbeiten gegen Niederschlagswasser sichern. Das stellt zwar normalerweise eine sogenannte Nebenleistung dar, die nicht extra geplant und bezahlt werden muss, dennoch sollten sich Bauherren frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen, damit die Sicherungsmaßnahmen dann auch tatsächlich ausreichend sind.