Immobilien ohne Makler – Kritik am bestehenden System

Immobilien ohne MaklerWer eine Immobilie sucht, sei es zum Kauf oder zur Miete, kommt selten an ihnen vorbei: den Immobilienmaklern. Selbst auf Online-Immobilien-Plattformen ist das Angebot an durch Makler vermittelte Objekte groß, auch wenn hier eine Vermittlung von privat denkbar einfach ist. Verkäufer und Vermieter engagieren gerne einen Immobilienmakler. Verständlich insofern, da die Courtage fast ausschließlich vom Käufer oder Mieter gezahlt wird. Diese suchen nach Immobilien ohne Makler, da sie sich so die meist teure Maklergebühr sparen können. Die Kritik am bestehenden System wird größer und die Nachfrage nach einem Hauskauf ohne Makler ebenso.

Haus kaufen ohne Makler – unmöglich?

Laut FAZ haben im Jahr 2012 rund 3,6 Millionen Deutsche einen Makler engagiert. Ein Hausverkauf ohne Makler kommt für Immobilienbesitzer meist nicht in Frage. Bezahlt wird die Provision ja ohnehin nicht von ihnen, im Gegenteil: Oft teilen sich Makler und Verkäufer auch die Provision. 5-6% des Kaufpreises plus Mehrwertsteuer muss der Käufer einer Wohnung oder eines Hauses einrechnen. Wer beispielsweise ein Haus im Wert von 500.000 Euro kauft, zahlt nochmal 30.000 an den Makler. Im Umkehrschluss ist ein Hauskauf ohne Makler einige zehntausende Euro billiger.

Im Vergleich mit den europäischen Nachbarn ist diese Situation in Deutschland einzigartig. Dort bezahlt den Makler in der Regel derjenige, der dessen Dienste in Anspruch nehmen will – Verkäufer bzw. Vermieter. Die Maklercourtage liegt dann auch meist um viele Prozent unter deutschem Niveau. Zum Anderen hat man im Ausland oft nicht das Problem mit unseriösen Maklern, denn dort kann nicht wie hier theoretisch jeder ohne Ausbildung den Maklerberuf ergreifen.

Haus und Wohnung ohne Makler meist ebenso effektiv

Den meisten Käufern und Mietern ist speziell die Tatsache ein Dorn im Auge, dass viele Makler unseriös arbeiten. Meist unterscheiden sich die Angebote, die vom Makler erstellt wurden kaum von privaten Angeboten – speziell im Internet fällt dies auf. Zum Anderen machen sich diese unseriösen Makler meist nicht die Mühe, den Käufer oder Mieter exklusiv über das Objekt des Interesses zu informieren. Im Mietwohnungen kann eine Massenbesichtigung trotz Makler Standard sein. Wer als Miet- oder Kaufinteressent einen Makler engagiert, muss zudem oftmals mit Desinteresse auf Seiten des Maklers rechnen und die Suche bleibt im Endeffekt doch am Käufer oder Mieter hängen. Speziell in Großstädten ist der Frust bei Wohnungssuchenden groß, da die Nachfrage sehr hoch ist und man oft keine Immobilien ohne Makler findet.

Immobilien ohne Makler sollen wieder vermehrt angeboten werden

Politik und der deutsche Mieterbund prangern die Zustände seit längerem an. Hierbei geht es jedoch nicht um die grundsätzliche Abschaffung des Maklers. Vielmehr fordern sie, die Maklergebühr zukünftig an den Auftraggeber, d.h. Verkäufer oder Vermieter der Immobilie, zu geben. Bessere Überprüfungen von Mieterhöhungen, auch bei Neueinzug, sollen sicherstellen, dass die Maklergebühr nicht doch auf den Mieter umgewälzt wird.

Haus verkaufen ohne Makler – geht das überhaupt?

Wer einen seriösen Makler engagiert, hat speziell als Verkäufer einer Immobilie Vorteile. Dieser übernimmt die Kommunikation mit Interessenten, kennt die Marktlage und die Preise und kümmert sich um Formalitäten. Dennoch muss dies nicht heißen, dass ein Hausverkauf ohne Makler unmöglich ist. Wer sich und den Käufern die Gebühren ersparen will, muss jedoch selbst aktiver werden. Es empfiehlt sich, vor dem Hausverkauf den Immobilienwert schätzen zu lassen, so dass die Immobilie zu einem angemessenen Preis verkauft werden kann. Der Umgang mit potentiellen Käufern, Gänge zum Notar und die Kaufabwicklung bleiben jedoch am Besitzer selbst hängen. Wer Immobilien ohne Makler verkauft, kann sein Angebot jedoch auch attraktiver machen: Potentielle Käufer können ohne Maklercourtage viel Geld sparen.

Quelle: FAZ