Vielen Menschen träumen ihn: den Traum von den eigenen vier Wänden. Vorbei sind dann die Zeiten, in denen man Monat für Monat pünktlich die Miete überweist. Doch sollte man als Eigentümer einer Immobilie nicht an der falschen Stelle sparen. Denn gerade als Eigentümer trägt man die Kosten für Schäden an der eigenen Immobilie selbst. So kann es ganz schön teuer werden, wenn beispielsweise ein Orkan nicht nur Bäume entwurzelt und das Grundstück verwüstet, sondern auch das Dach abdeckt. Mit einer Wohngebäudeversicherung hat man die Möglichkeit, sich vor solchen Kosten zu schützen.
Wohngebäudeversicherung: Was ist das?
Eine Wohngebäudeversicherung, häufig auch als Gebäudeversicherung bezeichnet, schützt den Eigentümer einer Immobilie vor den Kosten für Schäden am Gebäude oder den fest damit verbundenen Gegenständen, die durch Sturm, Feuer, Blitz, Hagel oder Leitungswasser verursacht wurden. So ist von einem Wohngebäude die Rede, wenn mindestens die Hälfte der gesamten Nutzfläche zu Wohnzwecken verwendet wird. Dabei kann es sich um Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Doppelhaushälften und Reihenhäuser handeln. Versichert werden können meist auch Gebäude, in denen sich nicht nur Wohnungen, sondern auch Arztpraxen oder Anwaltskanzleien befinden. So beinhaltet die Wohngebäudeversicherung in der Regel folgenden Schutz:
- Eine Feuerversicherung
- Eine Sturmversicherung
- Eine Leitungswasserversicherung
- Einen Überspannungsschutz
Da die Wohngebäudeversicherung mit Feuer, Sturm, Blitz, Hagel und Leitungswasser eine ganze Reihe von Schadensquellen abdeckt, wird sie auch häufig als verbundene Wohngebäudeversicherung bezeichnet. Schließlich muss nicht für jedes Risiko ein einzelner Versicherungsvertrag abgeschlossen werden. Während die Feuerversicherung Schäden übernimmt, die durch Brand, Blitzschlag sowie Explosion oder Implosion verursacht wurden, deckt die Sturmversicherung die Kosten für Schäden, die durch Hagel oder einen Sturm verursacht wurden, der mindestens Windstärke 8 erreicht hat. Die Leitungswasserversicherung leistet bei Schäden, die durch Frost oder Rohrbruch sowie durch bestimmungswidrig ausgetretenes Wasser entstehen. Dies bedeutet, dass das Wasser an einem Ort austritt, der weder speziell dafür geschaffen wurde noch geplant war. Grund für diesen Wasserschaden kann neben technischen Mängeln auch menschliches Fehlverhalten sein.
Wohngebäudeversicherung Test: Optionale Leistungen beachten
Neben Feuer, Blitz, Hagel, Sturm und Leitungswasser kann der Schutz der Wohngebäudeversicherung noch um weitere Bausteine ergänzt werden. Zu diesen gehören häufig:
- Elementarschäden
- Anlagen für Erneuerbare Energien
- Glasbruch
- Nebengebäude
- Außenanlagen
Vergleich Wohngebäudeversicherung mit Elementarschutz
Durch den Zusatzbaustein Elementarschutz wird der Versicherungsumfang des jeweiligen Tarifs häufig um Natur- bzw. Wetterereignisse wie Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdrutsch, Schneedruck und Lawinen erweitert. Welche Elementarschäden im Detail versichert sind, sollte vorab unbedingt geklärt werden. Ein Wohngebäudeversicherung Vergleich hilft dabei verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen, so dass anschließend der passendste Tarif abgeschlossen werden kann. Die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung bei Elementarschäden ist dabei nicht unüblich. Dieser Betrag muss im Schadensfall vom Versicherungsnehmer selbst übernommen werden.

Es kann vorkommen, dass aufgrund der Lage des Gebäudes keine Elementarschutzversicherung abgeschlossen werden kann, z.B. in Gebieten, die bereits bekanntermaßen hochwassergefährdet sind.
Wohngebäudeversicherung weitere Leistungen
Neben Elementarschäden kann beispielsweise auch die Fotovoltaikanlage auf dem Dach des versicherten Gebäudes abgedeckt werden. Zudem ist oft auch eine Versicherung von Geothermie-Anlagen möglich. Darüber hinaus kann Glasbruch über die Wohngebäudeversicherung mitversichert werden. Diese betrifft häufig nicht nur Glasscheiben oder Glasplatten, sondern auch Spiegel und ggf. Wintergärten.
Neben Schäden direkt am Haus, am Mauerwerk, dem Fundament und dem Dach, sind auch fest mit dem Gebäude verbundene Gegenstände durch die Wohngebäudeversicherung abgedeckt. Hierzu gehören beispielsweise häufig die Badewanne und der Parkett-Fußboden. Der Umgang mit Nebengebäuden und Außenanlagen wird von den Versicherern nicht einheitlich gehandhabt. Während bei einigen Anbietern Garagen und Carports bereits in der Wohngebäudeversicherung enthalten sind, müssen sie bei anderen Versicherern extra aufgenommen werden. Dies gilt beispielsweise auch für Zäune, Gartenmauern oder Markisen. Beweglicher Besitz wie Gartenmöbel muss hingegen meist durch eine Hausratversicherung geschützt werden.
Was bezahlt die Wohngebäudeversicherung?
Häufig übernimmt die Wohngebäudeversicherung nicht nur die Kosten einer reinen Schadensregulierung. Auch Instandsetzung und Reparaturkosten für Schäden, die durch ein mitversichertes Risiko abgedeckt sind, z.B. ein Sturm deckt das Dach ab, werden mitversichert. Zudem können auch die Kosten für den Abbruch eines Hauses sowie die damit verbundenen Aufräumarbeiten, Grundsicherung und Baumfällarbeiten von der Versicherung abgedeckt werden. Ergänzend springt die Wohngebäudeversicherung auch für die Kosten einer Mietwohnung ein, wenn das eigene Haus, z.B. wegen eines Brands, vorübergehend nicht bewohnbar ist und der Versicherungsnehmer für diesen Zeitraum eine Wohnung anmieten muss.
Zudem leistet die Wohngebäudeversicherung auch bei einem Totalschaden. Hier werden die Kosten für den Wiederaufbau des Hauses vom Versicherer getragen, in der Regel bis zur Höhe des aktuellen Baupreises. Deshalb fällt im Zusammenhang mit der Wohngebäudeversicherung auch häufig die Bezeichnung gleitende Neuwertversicherung. Dabei werden nicht nur die Kosten für den Bau, sondern auch die für die Planung sowie einen Architekten übernommen.
Wohngebäudeversicherung Test: Schutz vor Unterversicherung beachten

Feuer-Rohbauversicherung
Manche Wohngebäudeversicherungen schließen eine Feuer-Rohbauversicherung für die Rohbauzeit des Bauvorhabens ein. Diese greift in der Regel für einen versicherten Zeitraum zwischen 12 und 24 Monaten.
Ergänzend sollte auch auf einen Unterversicherungsverzicht durch den Versicherer geachtet werden. Damit garantiert dieser, dass im Schadensfall auch der Betrag ausgezahlt wird, den der Versicherungsnehmer benötigt, um das Gebäude äquivalent zum vorherigen Zustand wieder herzustellen und kaputte bzw. abhanden gekommene Gegenstände erneut zu beschaffen. Mit einem Unterversicherungsverzicht erklärt sich der Versicherer somit bereit, im Versicherungsfall Kosten bis zur Höhe der vereinbarten Versicherungssumme zu übernehmen.
Von einer Unterversicherung spricht man dann, wenn das Gebäude mehr Wert ist als die vereinbarte Versicherungssumme. Das Haus ist also wertvoller als der Maximalbetrag, der von der Versicherung im Schadensfall gezahlt wird. Ohne Unterversicherungsverzicht wäre der Versicherer in einem Schadensfall berechtigt, nur eine anteilige Leistung an den Versicherungsnehmer auszuzahlen. Entsprechend der Differenz zwischen der vereinbarten Versicherungssumme und dem tatsächlichen Wert der Immobilie.
Wohngebäudeversicherung Preisvergleich: Berechnung der Versicherungssumme beachten
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, um die Versicherungssumme der Wohngebäudeversicherung zu ermitteln. Die erste Variante ist die
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass die Wohnfläche als Berechnungsgrundlage dient. Hier erfolgt die Berechnung der Versicherungssumme nach der jeweiligen Hausgröße. Muss das Gebäude wieder aufgebaut werden, übernimmt die Versicherung die ortsüblichen Kosten, um das Haus in derselben Größe und der gleichen Art wieder herzustellen. Da häufig eine feste Höchstgrenze durch die vereinbarte Versicherungssumme festgelegt wird, erfolgt oft keine nachträgliche Anpassung. Auch, wenn die Baupreise steigen.
Die Basis zur Berechnung der dritten Variante ist der gleitende Neuwert. Hier wird die Versicherungssumme sowohl an die Wertentwicklung des Hauses sowie an die Baukosten-Entwicklung angepasst. Die Preisanpassung findet hierbei jährlich statt. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Versicherungssumme stets ausreicht, um im Fall eines Totalschadens das Gebäude wieder aufzubauen. Diese Variante sollte idealerweise bei Abschluss einer Wohngebäudeversicherung Anwendung finden.
Was sollte eine Wohngebäudeversicherung kosten?

Zusatzkosten
Je nach Versicherer und Tarif variiert der Versicherungsbeitrag zur Wohngebäudeversicherung. Beeinflusst werden die Kosten auch durch gewünschte Deckungserweiterung sowie durch vereinbarte Zusatzleistungen.
Die Kosten für eine Wohngebäudeversicherung hängen nicht nur vom Leistungsumfang des jeweiligen Angebots ab. Auch die Lage des Gebäudes spielt dabei eine Rolle. Hierzu ist die Bundesrepublik Deutschland in unterschiedliche Gefahrenzonen bzw. Risikozonen unterteilt, die darüber Auskunft geben, wie hoch das jeweilige Leistungswasser- und Sturmrisiko des Gebiets ist. Diese Zonen spielen auch bei der Elementarschadenversicherung eine wichtige Rolle. Um nicht unnötig mehr zu zahlen, sollte ein Wohngebäudeversicherung Vergleich durchgeführt werden. Hier können nicht nur die einzelnen Leistungen, sondern auch die jeweiligen Versicherungsbeiträge miteinander verglichen werden.
Doch sollte es nicht das erklärte Ziel sein, automatisch die günstigste Wohngebäudeversicherung abzuschließen. Schließlich möchte man auch ausreichend abgesichert sein. Der Fokus sollte in erster Linie darauf liegen, dass der Tarif die wichtigsten Leistungen sowie sinnvolle Zusatzbausteine in ausreichender Höhe abdeckt. Eine günstige Wohngebäudeversicherung mit passendem Versicherungsumfang sollte als das Ziel sein. Schließlich ist die jeweils beste Wohngebäudeversicherung in der Regel die, die nahezu perfekt zu den eigenen Bedürfnissen passt.
Wohngebäudeversicherung Vergleich: Wer sollte diese Versicherung abschließen?
Zwar handelt es sich bei der Wohngebäudeversicherung nicht um eine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherung, doch sollte man vor allem als Hausbesitzer nicht auf diesen Schutz verzichten. Denn nur die wenigsten Menschen können hohe Kosten, wie sie durch einen Sturm oder einen Brand entstehen können, aus eigenen Mitteln bezahlen. Für einige kann ein solcher Schaden sogar den finanziellen Ruin bedeuten.
Schließt man eine Baufinanzierung bzw. einen Immobilienkredit ab, ist der Nachweis über eine entsprechende Wohngebäudeversicherung häufig sogar Pflicht. Wird das Haus zerstört oder beschädigt, besitzt das Kreditinstitut keine Sicherheit darüber, ob das Baudarlehen im Falle eines Zahlungsausfalls getilgt wird. Schließlich wird bei in den meisten Fällen das Haus als Sicherheit bei der Baufinanzierung hinterlegt. Durch die Wohngebäudeversicherung steht meist der Versicherer für die entstandene Schadenssumme ein.
Geht es um einem An-, Um-, Aus- oder Neubau einer Immobilie, denken viele als erstes an günstige Bauzinsen, doch sollten die Versicherungen bei der Planung nicht außer Acht gelassen werden. Neben der Wohngebäudeversicherung sollte auch über eine Bauherrenhaftpflicht nachgedacht werden. Wenn Freunde und Verwandte auf der Baustelle oder bei der Haussanierung mit anpacken, kann darüber hinaus eine Bauhelferversicherung sinnvoll sein. Als Besitzer einer Eigentumswohnung wird in der Regel keine eigene Wohngebäudeversicherung abgeschlossen. Meist geschieht dies über die Eigentümergemeinschaft, so dass eine gemeinsame Wohngebäudeversicherung vereinbart wird.
Angebote der Wohngebäudeversicherung vergleichen
Hat man sich für den Abschluss einer Wohngebäudeversicherung entschieden, gilt es, den passenden Versicherungstarif zu finden. Hierzu sollte man sich vor allem über den gewünschten Versicherungsumfang im Klaren sein. Einen Überblick bietet ein entsprechender Versicherungsvergleich. Wohngebäudeversicherung, inklusive einzelner Leistungen, können so bequem und einfach miteinander verglichen werden. Auf diese Weise hilft ein Wohngebäudeversicherung Vergleich dabei, schnell und unkompliziert den passenden Tarif zu finden.