Baugeld ist ein besondere Kreditform, die zweckgebunden ist. Im Fall von Baugeld beudetet dies, dass man das Darlehen der Bank ausschließlich für den Erwerb, Bau oder Renovierung von Immobilien nutzen darf. Zwischen einem Ratenkredit und Baugeld gibt es weitere entscheidende Unterschiede. Während ein Privatkredit für Summen bis zu 50.000 Euro geeignet ist, ist Baugeld oftmals erst ab einer Darlehenssumme von etwa 30.000 Euro erhätllich. Schließlich soll mit dem Geld eine Immobilie erworben werden und dies erfordert oft größere Summen.
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Höhe der Baugeldzinsen
Derzeit sind die Bauzinsen niedrig wie noch nie. Banken bieten Darlehen zu Niedrigzinsen von sogar 2,5% an. Damit sind die Bauzinsen deutlich geringer als Zinsen für Privatkredite. Allerdings gibt es oftmals nur eine kurze Zinsbindung. Das heißt die Bank ist nicht über die gesamte Laufzeit an den Zins gebunden. Nach Ablauf der Zinsbindung muss neu über Zinshöhe verhandelt werden. In Zeiten mit günstigen Zinsen, sollte man daher eher ein Baugeld mit langer Zinsbindung wählen.
Ein nützliches Tool: der Baugeldrechner
Um das beste Angebot zu erhalten, kann man sich mit dem Baugeldrechner ein individuelles Angebot berechnen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder legt man eine bestimmte monatliche Rate fest und erfährt dann die Höhe der mögliche Darlehenssumme oder man legt die Höhe der Darlehenssumme fest und erfährt so die monatliche Rate. Außerdem sollte man überlegen auf wie viele Jahre man sich verschulden kann und will. Selbst, wenn man jetzt die ausreichenden Mittel zur Verfügung hat, um eine höhere monatliche Rate und somit geringe Laufzeit zu wählen, kann man nicht sagen, ob das in 20 Jahren immer noch der Fall ist.
Selten: Baugeld ohne Eigenkapital
Während beim Privatkredit die Kreditwürdigkeit bestätigt wird, sofern man regelmäßiges Einkommen nachweisen kann und keine negativen Schufa-Einträge hat, muss man für Baugeld auch Eigenkapital einbringen und die Immobilie als Sicherheit setzen. Die Höhe des Eigenkapitals beträgt in der Regel 20 – 30% des Baugelds. Wer nur ein monatliches Einkommen zu bieten hat und kein Kapital zur Verfügung stellen kann, wird in der Regel kaum eine Bank finden, die sich auf einen Kredit einlässt. Dieses Vorgehen ist nur logisch, da Banken durch die höhere Kreditsumme auch ein höheres Risiko eingehen. Wird jetzt ein Kreditnehmer zahlungsunfähig, kann die Bank die Immobilie pfänden, um die Schulden zu begleichen.
Baugeld-Anbieter und Baugeldvergleich
Bevor man Baugeld beantragt, sollte man alle Anbieter vergleichen. Bei Online Vergleichen kann man sich ein individuelles Angebot berechnen lassen. Dort lassen sich die günstigsten Anbieter und besten Angebote finden. Neben dem Zinssatz sollte man auch die anderen Bedingungen beachten, wie zum Beispiel die Bearbeitungskosten, der Umgang mit Sondertilgungen oder der Möglichkeit zur vorzeitigen Rückzahlung.
Sonstige Kosten beim Baugeld
Zusätzlich zu der Darlehensrückzahlung können weitere Kosten bei Antrag des Baugelds auf den Darlehensnehmer zukommen. Dazu gehören zum Beispiel die Bearbeitungsgebühr. Viele Banken bieten heute eine Bearbeitung ohne Gebühr an, daher sollte man solche Angebote bevorzugen, sofern sie auch sonst günstige Bedingungen haben.
Nach Ende der Baugeldlaufzeit ist häufig eine Restschuld fällig. Manche Banken bieten aber eine höhere monatliche Rate an, wodurch keine Restschuld bestehen bleibt, sogenannte Volltilgerdarlehen.
Möchte man das Baugeld vorzeitig zurückzahlen, verlangen Banken in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung. Diese soll den Verlust der Zinszahlungen ausgleichen. Daher ist die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung meist der Zinsbetrag, denn man bis zum Laufzeitende noch zahlen müsste. Um diese Kosten zu vermeiden, sollte man vorab die Möglichkeit zu Sondertilgungen vereinbaren. Sondertilgungen sind Beträge, die zusätzlich zur monatlichen Rate abbezahlt werden. Häufig erlauben Banken Sondertilgungen von 5 – 10% der Kreditsumme im Jahr.
Fazit: Das muss man beim Baugeld beachten:
- Lange Zinsbindung in Zeiten mit günstigen Zinsen
- niedriger Eigenkapitalanteil
- niedriger Effektivzins
- keine oder niedrige Vorfälligkeitsentschädigung
- Möglichkeit zu Sondertilgungen