Aktuell sind die Bauzinsen auf einem extrem niedrigen Niveau. Doch der Erwerb einer Immobilie lässt sich nicht spontan oder schnell planen. Kauf oder Hausbau erfordern ein gewisses Maß an Planungszeit. Es fällt daher schwer niedrige aktuelle Bauzinsen zu nutzen, wenn man sich noch in der Vorbereitung befindet.
Es stellt sich also die bange Frage: Wann steigen die Bauzinsen? Durch die große Investition einer Baufinanzierung ist man stets bestrebt, das beste Angebot zu erhalten, aber wie lange wird es noch so günstige Baufinanzierungen, wie sie derzeit angeboten werden, geben?
Ein Zinsvergleich aktueller Anbieter zeigt stets nur den gegenwärtigen Stand. Viele zukünftige Bauherren und Eigenheimbesitzer wünschen sich daher eine zuverlässige Bauzinsen Prognose, die bei der Planung des richtigen Zeitpunkts einer Finanzierung hilft.
Verlauf der Bauzinsenveränderungen seit 2011
Betrachtet man die Durschnittswerte, der von Banken vergebenen Zinsen für Baufinanzierungen seit 2008, ist ein stetiger Abwärtstrend erkennbar. Interessant ist, dass dies für alle Laufzeiten zu beobachten ist.
Einflussfaktoren auf die Bauzinsen
Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Zinsentwicklung, so dass eine zutreffende Bauzins Prognose nicht einfach, wenn nicht sogar unmöglich ist. Eine kurze Auflistung macht deutlich, welch schwer kalkulierbare Faktoren Einfluss darauf nehmen, ob der Bauzins steigt oder sinkt:
- Veränderungen am EZB Leitzins
- allgemeine wirtschaftliche Lage
- Entwicklungen an den Pfandbriefzinsen
- Marktlage der Banken und Kreditinstitute
Jeder dieser vier Punkte ist für sich genommen schon schwer zu kalkulieren. Nicht vergessen werden darf, dass auch politische Entscheidungen erhebliche Auswirkungen haben können. Auch unkalkulierbare Ereignisse, wie etwa Naturkatastrophen können Einfluss haben, denn sie beeinträchtigen die Weltwirtschaftslage und so letztendlich auch die allgemeine wirtschaftliche Lage Europas und Deutschlands. Selbst mit genauesten Berechnungen und Auswertungen können nicht alle Faktoren bedacht werden und so ist es unmöglich, eine absolut sicher eintreffende Vorhersage zu machen. Nicht einmal für relativ kurze Zeiträume, wie zum Beispiel eine Bauzinsen Prognose 2018. Zinsbarometer sind in der Regel wenig aussagekräftig oder nicht fundiert. Vor als sicher garantierten Bauzins Prognosen sollte man sich daher in Acht nehmen, meist sind diese Vorhersagen seriös.
Der Leitzins und die wirtschaftliche Lage

Steigen die Bauzinsen?
Wann und ob die Bauzinsen steigen, ist nicht nur für zukünftige Bauherren interessant, sondern auch für Hauskäufer oder -besitzer, deren Sollzinsbindung noch läuft und die sich günstige Zinsen mit einem Forward Darlehen sichern möchten.
Mit Veränderungen am Leitzins nimmt die Europäische Zentralbank (kurz EZB) Einfluss auf die Wirtschaft der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Oberstes Ziel sind dabei wirtschaftliche Stabilität, eine stabile Währung sowie die Verhinderung von Inflation und Deflation. Sieht man sich die Entwicklung der Bauzinsen an, kann man sehr deutlich sehen, welche Auswirkungen Änderungen am Leitzins auf diese hatten. Der europäische Leitzins beeinflusst die allgemeine Zinslage und damit auch das Zinsniveau Europas, da sich an ihm die Banken bei der Festlegung ihrer Zinsen bei allen Finanzprodukten orientieren.
Leitzinsentwicklung beeinflusst Finanzmarkt
Der Leitzins wird in unregelmäßigen Abständen von der Europäischen Zentralbank neu bestimmt. Damit ist auch in Zukunft zu rechnen. Jede Änderung am Leitzins wirkt sich auf die Bauzinsen aus. Für eine Zinsprognose sollte man daher das Verhalten der EZB beobachten. Aussagen zur zukünftigen Geldpolitik geben Hinweise, ob es in näherer Zukunft zu Änderungen des Leitzins kommen wird.
In diese Überlegungen fließen auch stets Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage ein. Zwar liegt vornehmlich die europäische Wirtschaft im Fokus der EZB, Europa bleibt aber auch von globalen Änderungen nicht unbeeinflusst. Die zunehmende Vernetzung der Märkte und die Globalisierung führen zu einer stärkeren Abhängigkeit von weltwirtschaftlichen Einflüssen.
Bauzinsen und Hypothekenpfandbriefe
Der Einfluss der Pfandbriefzinsen auf die Bauzinsen ist äußerst komplex. Er beruht auf der Tatsache, dass Banken das Geld, das sie an Kunden in Form von Immobiliendarlehen geben, refinanzieren müssen. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass Hypothekenbanken Pfandbriefe herausgeben. Dies sind festverzinste Wertpapiere, die wiederum von Investoren gekauft werden. Dieses Geld der Anleger gibt die Bank in Form von Immobiliendarlehen an Kunden weiter.
So wird ein Geldkreislauf geschaffen, der sowohl den Investoren, als auch den Darlehensnehmern zugute kommt. Da aber die Bank Zinszahlungen an die Pfandbrief-Inhaber mit den Zinseinnahmen der Darlehen refinanziert, müssen zwangsläufig die Bauzinsen über diesen liegen, da sonst die Bank Verluste macht. Hinzu kommt ein weiterer kleiner Aufschlag auf den Hypothekenzins, denn auch Banken möchten Gewinn erzielen. Daraus folgt, dass die Pfandbriefzinsen zusammen mit dem Leitzins einen Orientierungswert bilden, zwischen dem die Höhe der Bauzinsen kalkuliert wird.
Wann steigen die Zinsen? Pfandbriefkurve als Trendindikator
Pfandbrief-Zinsen und Bauzinsentwicklung stehen in engem Zusammenhang. Sowohl die Antwort auf die Frage, ob sinkende oder steigende Bauzinsen, als auch die Bauzinsprognose sind daher immer auch von der Entwicklung der Pfandbrief-Zinsen abhängig. Gibt es signifikante Veränderungen bei den Pfandbriefen, so kann daraus gefolgert werden, dass die Bauzinsen dem Trend folgen werden. Eine Garantie, dass die Zinsen sich immer gleichwertig entwickeln gibt es aber nicht. Die Pfandbriefkurve wird vom Verband deutscher Pfandbriefbanken in regelmäßigen Abständen ermittelt und berechnet sich aus Daten, die Banken liefern.
Pfandbriefkurve
Bauzinsenkurve
Vergleicht man die Entwicklung der Pfandbrief- und der Bauzinsen, so kann man erkennen, dass beide Kurven einen ähnlichen Verlauf nehmen. Deutlich wird, dass die Pfandbriefzinsen stets unter den Werten der Bauzinsen liegen.
Steigen die Bauzinsen 2018 wieder? Zutreffende Bauzinsen Prognose heikel
Egal ob Hausfinanzierung, Immobilienkredit oder Modernisierung – niedrige Zinsen sind immer erstrebenswert. In einem Anbietervergleich und durch einen genauen Blick in die Konditionen einzelner Angebote kann man zumindest das derzeit gültige beste Angebot finden. Schwieriger wird es, wenn man für Pläne in der Zukunft auf gute Angebote hofft.
Je weiter entfernt der geplante Zeitpunkt für die Darlehensaufnahme liegt, desto unkalkulierbarer werden die Zinsen. Durch Beobachtung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und ein Gespür für Änderungen am Leitzins lässt sich eine leichte Bauzinsen Tendenz für die nähere Zukunft festmachen. Die Pfandbriefkurve kann weitere Indizien liefern. Zuverlässige Vorhersagen lassen sich aber auch damit nicht machen.
Wer den aktuellen Bauzins Trend mit niedrigen Sollzinsen nicht ungenutzt verstreichen lassen will, sollte daher aktiv werden und die Planungen beschleunigen. Dabei sollte dennoch nicht überstürzt gehandelt werden. Ein schlecht geplantes Bauprojekt oder ein Fehlkauf können am Ende sehr viel teurer werden, als es die Zinsersparnisse bei einer günstigen Baufinanzierung sind. Selbst wenn es so weit kommen sollte, dass die Bauzinsen steigen, kann es dann zu Verlusten kommen.