Die 5 häufigsten Fehler bei der Baufinanzierung

Fehler bei der BaufinanzierungDass man vor der endgültigen Entscheidung zu einem Finanzprodukt gut recherchieren und vergleichen sollte, ist jedem bewusst. Dennoch machen viele gerade bei der Baufinanzierung noch Fehler, die sich später rächen können. Dabei sollte gerade die Baufinanzierung ein wohl überlegtes Produkt sein, da man sich lange bindet und womöglich Jahrelang auf bestimmten Vertragskonditionen festhängt. Die Zeitschrift Focus hat nun die häufigsten Fehler zusammengefasst und zeigt auf, wie man sie vermeidet.

1. Zu wenig vergleichen

Die Bauzinsen sind niedrig, dies ist allgemein bekannt. Doch viele lassen sich schnell von dieser Tatsache blenden, gehen zur Hausbank und beantragen eine Baufinanzierung. Doch die Angebote können stark variieren. Oft sind sie sogar mehrere Prozent teurer als günstige Angebote. Wichtig ist, dass potentielle Kreditnehmer vergleichen. Dabei sollten Sie gleich die Kombination prüfen, die Sie benötigen, d.h. welche Laufzeit, welche Summe, welche Zinsfestschreibung. Oft können sich Zinsen jedoch auch verbessern, wenn Sie diese Zahlen etwas variieren.

2. Baufinanzierung nicht an die Lebenssituation anpassen

Sie sollten sich nicht an die Baufinanzierung anpassen – die Baufinanzierung sollte sich an Sie anpassen. Je individueller sie konzipiert ist, desto einfacher ist es, diese auch abzuzahlen. Sowohl in puncto Sicherheit, als auch Flexibilität sollte die Baufinanzierung für Sie nicht zum Fiasko werden. Dazu gehört beispielsweise, sich über Notfälle Gedanken zu machen. Kann die Finanzierung angepasst werden, wenn der Kreditnehmer vorübergehend arbeitslos wird? Kann die Rate verändert werden, die Laufzeit verlängert werden oder kann man sogar vorübergehend aussetzen? Gerade junge Familien, die noch in der Lebensplanung sind, sollten hier möglichst flexibel bleiben und derartige Dinge vertraglich festhalten.

3. Zu niedrige Tilgung wählen

Die Tilgung kann die Laufzeit einer Baufinanzierung enorm beeinflussen. Viele beginnen bei einer Tilgung von 1%. Experten raten allerdings, die günstigen Bauzinsen dafür zu nutzen, gleich mit einer höheren Tilgung einzusteigen und diese im Laufe des Kredits zu erhöhen. So kann die Baufinanzierung schneller abgezahlt werden, was die finanzielle Gesamtbelastung verringert.

4. Zinsbindung zu kurz anlegen

Generell gilt in Zeiten mit Niedrigzinsen: Je länger, desto besser. Wer sich in der derzeitigen Bauzinsenlage für eine lange Zinsbindung entscheidet, zahlt damit meist nicht mehr als Kreditnehmer mit beispielsweise 10-jähriger Zinsbindung. Im Gegenzug können Kreditnehmer mit langer Zinsbindung besser für die Zukunft planen, da sich ihre Zinsen nicht verändern. Auch Volltilgerdarlehen sind in Betracht zu ziehen.

5. Kreditsumme zu hoch anlegen

Die Zinsen sind niedrig – da schaden ein paar Zehntausender mehr doch nicht. Oder? Gerade jetzt lassen sich viele dazu hinreißen, mehr Geld als nötig aufzunehmen. Zwar ist es sinnvoll, einen finanziellen Puffer in die Kreditsumme einzukalkulieren, doch generell sollte sich diese nicht ins Bodenlose steigern. Die Rate oder Laufzeit wird dadurch erhöht, was wiederum mehr Kosten verursacht. Auch wenn dies zur Zeit des Abschlusses kein Problem ist, sollte man auch an die Zukunft denken. Mehr als 50% des Einkommens sollte nicht in die Baufinanzierung fließen. Stattdessen sollten Kreditnehmer auch „Belohnungen“ wie Urlaube einplanen, statt jahrzehntelang jeden Cent abzusparen.

Quelle: Focus