Die günstigsten Hypothekenzinsen auf einen Blick
Immer mehr Menschen erfreuen sich an den eigenen vier Wänden: Die aktuellen Niedrigzinsen machen es möglich – der Traum vom Eigenheim wird wieder erschwinglicher. Doch auch in Niedrigzinsphasen sollten Sie bei den Hypothekenzinsen auf jede Kommastelle achten, denn der genaue Zinssatz ist eines der wichtigsten Kriterien für ein attraktives Hypothekendarlehen. Wenn Sie planen, einen Kredit aufzunehmen, sollten Sie sich daher im Voraus mit dem Thema Hypothekenzinsen beschäftigen, einige wichtige Begriffe kennen sowie einen Blick auf die aktuelle Zinsentwicklung werfen.
Was sind Hypothekenzinsen?
Hypothekenzinsen – umgangssprachlich auch Bauzinsen – bezeichnen das Entgelt, das Kreditgeber auf Ihr Darlehen berechnen. Hypothekenzinsen werden in Prozent pro Jahr angegeben. Aktuell befinden sich Hypothekenzinsen auf einem sehr niedrigen Niveau. Der Immobilienerwerb oder -bau kann sich daher besonders lohnen.
Die Begriffe Hypotheken- und Bauzinsen werden umgangssprachlich häufig synonym verwendet – in Fachkreisen jedoch unterschieden. Hypothekenzinsen sind, wie der Name sagt, Zinsen auf eine Hypothek. Bauzinsen fallen bei einer Baufinanzierung an, die nicht über eine Hypothek, sondern über eine Grundschuld abgesichert wird. Wer als Laie den Begriff Hypothekenzinsen verwendet, meint aber meistens Bauzinsen. Bau- und Hypothekenzinsen werden in diesem Artikel daher auch synonym verwendet.
Aktuelle Hypothekenzinsen sprechen für den Immobilienerwerb
Für alle potentiellen Eigenheimbesitzer ist die Hypothekenzinsen Entwicklung sehr erfreulich. Denn die aktuellen Hypothekenzinsen befinden sich in einem Rekordtief und die Aufnahme eines Hypothekendarlehens ist günstig wie selten vorher. Doch warum sind die Hypothekenzinsen eigentlich aktuell so niedrig?
Warum sind Hypothekenzinsen so niedrig?

Detaillierte Infos zur Bauzinsentwicklung
Die Höhe der Hypothekenzinsen hängt von verschiedenen, mitunter sehr komplexen wirtschaftlichen Faktoren ab. Es ist daher auch für Experten nicht möglich, verlässliche Zukunftsprognosen zu formulieren. Ein wichtiger Einflussfaktor auf die Höhe der Hypothekenzinsen ist der sogenannte Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Zusammenhang: Banken können bei der EZB Geld leihen und deponieren. Der Leitzins gibt an, wie viel Banken für Leihgeschäfte zahlen müssen. Ist der Leitzins niedrig, können Banken somit günstig Geld leihen. Dieses Geld geben Finanzdienstleister dann zu ebenfalls günstigen Konditionen an ihre Kunden in Form von Krediten weiter. Ziel der Niedrigzinspolitik ist es, mehr Geld in Umlauf zu bringen und damit die europäische Wirtschaft anzukurbeln.
Hypothekendarlehen-Vergleich: Soll- und Effektivzins unterscheiden
Im Zusammenhang mit Zinsen werden auch Sie schon auf einige sehr ähnlich klingende Fachbegriffe gestoßen sein, die sich jedoch in sehr wichtigen Punkten unterscheiden. Berücksichtigen Sie diese Unterschiede nicht, riskieren Sie beim Abschluss eines Hypothekendarlehens hohe Mehrkosten. Ein Beispiel: der Unterschied zwischen Soll- und Effektivzins.
Der Sollzins bezieht sich nur auf die Kreditsumme und bezeichnet damit auch nur die Zinsen auf das geliehene Geld. Mit dem Sollzins berechnet man meist die monatliche Zinsrate, die Sie als Kreditnehmer zahlen müssen. Um einen Überblick über die Gesamtkosten eines Darlehens zu erhalten, reicht der Sollzins jedoch nicht aus. Anbieter sind daher gesetzlich verpflichtet, den effektiven Jahreszins anzugeben.
Die umgangssprachlich oft auch als Effektivzins bezeichnete Kennzahl umfasst neben dem Sollzins alle Kostenstellen, wie zum Beispiel Vermittlungsgebühren, die jeder Kreditnehmer zahlen muss. Aber aufgepasst: Der Effektivzins berücksichtigt keine optionalen Gebühren, wie zum Beispiel eventuell anfallende Bereitstellungszinsen oder eine Restschuldversicherung.
Wenn Sie eine Übersicht über die tatsächlichen Gesamtkosten eines Hypothekendarlehens erhalten möchten, sollten Sie immer mit dem effektiven Jahreszins rechnen und sich zusätzlich beim Anbieter erkundigen, ob beispielsweise Bereitstellungszinsen anfallen. Nur so erhalten Sie eine Übersicht über die tatsächlichen Gesamtkosten für den Kredit und können einen aussagekräftigen Hypothekendarlehen-Vergleich vornehmen.
Auf kleine Zinsunterschiede achten und sparen
Prinzipiell gilt: Je niedriger die Hypothekenzinsen, desto besser werden die Konditionen für Sie. Allerdings unterschätzen viele Darlehensnehmer die Mehrkosten, die durch scheinbar kleine Zinsunterschiede entstehen. Denn bereits geringfügige Konditionsunterschiede können ein Hypothekendarlehen über die gesamte Laufzeit deutlich teurer machen. Das folgende Rechenbeispiel zeigt die große Wirkung von kleinen Zinsunterschieden:
Bei Angebot 1 spart der Kreditnehmer nach 10 Jahren bereits 9.516,14 €. Die Folge: Wer Hypothekenzinsen sorgfältig vergleicht, kann hohe Beträge sparen. Es lohnt sich außerdem, die vielen Online-Angebote zu vergleichen, da Sie online häufig günstigere Konditionen erhalten können als in der Filiale.
Forward Darlehen: Günstige Hypothekenzinsen langfristig sichern
Sie haben bereits ein Hypothekendarlehen aufgenommen? Keine Sorge, auch dann können Sie in der Niedrigzinsphase von günstigen Hypothekenzinsen profitieren. Und zwar mit einer besonderen Form der Anschlussfinanzierung, dem Forward Darlehen. Da Kreditbeträge in der Baufinanzierung meist sehr hoch sind, bleibt nach Ablauf der ersten Zinsbindungsfrist meist eine Restschuld. Und diese muss natürlich auch noch abbezahlt werden – Auftritt: Anschlussfinanzierung. Läuft Ihr erster Darlehensvertrag in einigen Jahren aus, können Sie sich die aktuell günstigen Zinsen schon heute mit einem Forward Darlehen sicher. Das ist meist bis zu 5 Jahre im Voraus möglich.
Günstige Hypothekenzinsen sichern – auch ohne Eigenkapital?
Es ist prinzipiell möglich, ein Hypothekendarlehen ohne Eigenkapitalanteil, eine sogenannte Vollfinanzierung, aufzunehmen. Allerdings werden Sie es ohne Eigenkapital schwerer haben, einen Anbieter zu finden. Zudem müssen Sie mit höheren Kosten rechnen. Schließlich gehen Banken ein erhöhtes Ausfallrisiko ein. Und das lassen sich diese in der Regel mit höheren Hypothekenzinsen bezahlen – der aktuelle Zinsvorteil kann damit dahin sein.
Als potentieller Immobilienbesitzer sollten Sie außerdem bedenken, dass die Schuldenfreiheit bei einer Vollfinanzierung häufig in weite Ferne rückt. Banken empfehlen in der Regel einen Eigenkapitalanteil von 20% – 40%. Ist dies nicht gegeben, muss ein entsprechend höherer Darlehensbetrag abgezahlt werden. Wer jedoch über ein gutes und sicheres Einkommen und/oder sonstige Kreditsicherheiten, wie zum Beispiel bereits abbezahlte Immobilien, verfügt, kann bei manchen Anbietern auch eine Vollfinanzierung abschließen.
Öffentliche Zuschüsse nutzen und zusätzlich Zinsen sparen
Der Staat unterstützt den Immobilienerwerb mit verschiedenen Fördermitteln wie beispielsweise der KfW-Förderung. Diese kann eine gute Ergänzung zum herkömmlichen Bankdarlehen sein. Der Grund: Die KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau, vergibt als staatliche Förderbank häufig günstigere Zinsen als private Anbieter. Mit langfristigen und zinsgünstigen Zuschüssen unterstützt die KfW den Bau, Kauf sowie die Modernisierung von Wohneigentum. Allerdings sind die Darlehen meist auf einen Höchstbetrag begrenzt und stellen daher eher einen Zuschuss dar.
Darauf sollten Sie bei Hypothekendarlehen noch achten
Neben der Höhe der Hypothekenzinsen gibt es weitere wichtige Kriterien, um die eigene Immobilie optimal zu finanzieren. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, wenn Sie in Niedrigzinsphasen eine möglichst lange Zinsbindungsfrist vereinbaren.
Außerdem solltem Sie den häufig übersehenen Kostenfaktor Bereitstellungszinsen berücksichtigen. Berechnet beispielsweise ein Anbieter A Bereitstellungszinsen, kann der Effektivzinsvorteil dahin sein, wenn Anbieter B im Vergleich keine Bereitstellungszinsen und nur einen geringfügig höheren Effektivzins verlangt.
Um schneller schuldenfrei zu werden und damit auch einiges an Zinskosten zu sparen, ist es wichtig, dass Sie außerplanmäßige Sonderzahlungen leisten können. Mit sogenannten Sondertilgungen kann der Kreditnehmer seine Schulden flexibel und meist auch schneller abbezahlen.
Mit Hypothekenzinsen-Vergleich das günstigste Angebot sichern
Wie bereits die obige Beispielrechnung verdeutlicht: Mit einem Hypothekenzinsen-Vergleich können Sie häufig Geld sparen. Für einen optimalen Überblick sollten Sie einen Hypothekendarlehen-Rechner beziehungsweise einen Hypothekenzinsen-Rechner nutzen. So können Sie Konditionen auf einen Blick vergleichen und das günstigste Angebot finden.