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Ob ein Einfamilienhaus mit großem Garten auf dem Land, eine gemütliche Doppelhaushälfte am Stadtrand oder die Eigentumswohnung in der Innenstadt: Das ideale Eigenheim sieht für jeden anders aus. Eines haben viele Hauskäufer oder Bauherren trotzdem gemeinsam: Für die Finanzierung muss ein Kredit abgeschlossen werden. Gerade aktuelle Baufinanzierungen, die häufig über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte abgezahlt wird, sollte besonders gut geplant sein, dass die Tilgung auch langfristig problemlos möglich ist. Die Darlehens- und Tilgungsart spielt dabei eine große Rolle. Eine Möglichkeit ist dabei das Tilgungsdarlehen, das sich nach und nach sinkende Raten und einen gleichbleibenden Tilgungsanteil auszeichnet.

Beispielrechnung:
Nettodarlehensbetrag 200.000 Euro, Laufzeit 10 Jahre, Sollzinssatz 1,5 %, Tilgungssatz 1 %
Jahr | Jährliche Rate | Zinsanteil | Tilgungsanteil | Restschuld |
---|---|---|---|---|
1. | 5.000 € | 3.000 € | 2.000 € | 198.000 € |
2. | 4.970 € | 2.970 € | 2.000 € | 196.000 € |
3. | 4.940 € | 2.940 € | 2.000 € | 194.000 € |
4. | 4.910 € | 2.910 € | 2.000 € | 192.000 € |
5. | 4.880 € | 2.880 € | 2.000 € | 190.000 € |
6. | 4.850 € | 2.850 € | 2.000 € | 188.000 € |
7. | 4.820 € | 2.820 € | 2.000 € | 186.000 € |
8. | 4.790 € | 2.790 € | 2.000 € | 184.000 € |
9. | 4.760 € | 2.760 € | 2.000 € | 182.000 € |
10. | 4.730 € | 2.730 € | 2.000 € | 180.000 € |
*Zur Veranschaulichung; die Beispielrechnung bildet nicht das Angebot einer bestimmten Baufinanzierung ab.
Was ist ein Tilgungsdarlehen?
Das Tilgungsdarlehen, auch als Abzahlungsdarlehen bekannt, ist eine bestimmte Darlehensart und folgt einer speziellen von mehreren möglichen Tilgungsformen: Der Darlehensnehmer zahlt den Kredit in jährlich stetig fallenden Raten ab. Eine Tilgungsrate setzt sich aus einem Tilgungs- und einem jährlich fallenden Zinsanteil zusammen. Der Tilgungsanteil bleibt über die gesamte Laufzeit, die meist auch die Zinsbindung entspricht, hinweg konstant. Das bedeutet, die Belastung des Kreditnehmers sinkt mit fortschreitender Laufzeit. Dies sorgt für eine finanzielle Erleichterung, je länger das Darlehen läuft.
Wie läuft die Tilgung beim Abzahlungsdarlehen ab?
Wer einen Kredit aufnimmt, muss diesen auch zurückzahlen. Dabei geht es nicht nur um den Darlehensbetrag selbst, sondern auch um die anfallenden Zinsen. Bei einem Tilgungsdarlehen geschieht dies in meist regelmäßigen Raten, die im Laufe der Zeit sinken. Dies ist dem stetig sinkenden Zinsanteil der einzelnen Raten geschuldet: Mit jeder Tilgungsleistung, die bei jeder Rate gleich hoch ausfällt, sinkt die verbleibende Restschuld. Die so genannte Tilgungsverrechnung gibt dabei an, wann die erbrachte Tilgung auf die Restschuld verrechnet wird; eine „sofortige Tilgungsverrechnung“ bedeutet zum Beispiel, dass die Zahlung direkt nach ihrem Eingang auf den verbleibenden Kreditbetrag verrechnet wird. Der zu zahlende Zinsanteil der nächsten Kreditrate wird wiederum anhand der Restschuld berechnet und sinkt dementsprechend bei der nächsten Rate.
Wo liegt der Unterschied zu anderen Darlehensarten?
Das Tilgungsdarlehen ist eine bestimmte Kreditform, ebenso wie das Annuitätendarlehen und das endfällige Darlehen, auch Festdarlehen genannt. Das Annuitätendarlehen ist dabei die am häufigsten vergebene Form und zeichnet sich durch stets gleich bleibende Raten, auch Annuitäten genannt, aus. Diese setzen sich immer zu unterschiedlichen Teilen aus einem Tilgungsbetrag und einem Zinsbetrag zusammen. Die konstanten Raten sorgen für eine hohe Planbarkeit und Sicherheit.
Die Tilgung des endfälligen Darlehens sieht anders aus: Während der Laufzeit muss der Kreditnehmer lediglich die anfallenden Zinskosten zahlen. Die Darlehenssumme wird erst am Ende der Laufzeit vollständig und auf einen Schlag getilgt. So entsteht zwar eine geringe Belastung während der Laufzeit, jedoch muss man die gesamte Tilgungssumme am Ende in jedem Fall zur Verfügung haben. Geeignet ist das Darlehen deshalb nur in ganz bestimmten Fällen.
Für wen ist das Tilgungsdarlehen geeignet?
Ganz gleich, für welche Tilgungs- und Darlehensform man sich entscheidet – ein Kredit sollte immer wohlüberlegt aufgenommen werden. Nicht jedes Darlehen eignet sich in jeder Situation. Ein Tilgungsdarlehen kann sinnvoll sein, wenn man vor allem langfristig von sinkenden Raten profitiert. Die kann beispielsweise der Fall sein, wenn man seinen Kredit bis in den Ruhestand hinein abzahlen wird. Fällt das regelmäßige Einkommen weg, sind die geringeren Raten sicherlich willkommen. Im Gegenzug muss der Kreditnehmer allerdings zu Beginn höhere Raten in Kauf nehmen.
Vor- und Nachteile des Tilgungsdarlehens
Abzahlungsdarlehen oder Annuitätendarlehen? Mit dem richtigen Kredit ins Traumhaus
Wer sein Traumhaus mit einem Kredit finanziert, sollte immer gut planen. Wohl jedem Kreditnehmer ist daran gelegen, sein Darlehen schnell und problemlos zu tilgen und wieder schuldenfrei zu sein. Aus diesem Grund sollte Kredit möglichst optimal auf die persönlichen Wünsche und finanziellen Möglichkeiten zugeschnitten sein.
Bedenken sollte man bei der Planung allerdings nicht nur das Finanzierungsvorhaben selbst, den Eigenkapitalanteil und die verfügbaren Sicherheiten. Der erste Schritt zum Kredit ist ein Check der eigenen Bonität, ohne die sich die Aufnahme eines Darlehens meist sehr schwierig gestaltet. Am einfachsten kann man sich hier informieren, indem man eine Selbstauskunft bei der SCHUFA einholt, die man einmal jährlich kostenlos erhalten kann. Auch die Tilgungsdauer, also wie lang es dauern wird, den gewünschten Kredit abzuzahlen, muss realistisch eingeschätzt werden. Erst wenn alle relevanten Punkte bedacht sind, kann eine geeignete Baufinanzierung gefunden werden. Ein Vergleich hilft dabei, diesen schnell und einfach aus der Vielzahl der verschiedenen Angebote herauszufiltern.